Knast trifft Zuhause

Peter wurde als kleines Kind adoptiert, seine Eltern hatte er nie kennengelernt. Aber seine Pflegefamilie behandelte ihn immer gut – und trotzdem geriet Peter, je älter er wurde, immer mehr auf die schiefe Bahn. Er konnte es einfach nicht ertragen, dass ihn seine echten Eltern so im Stich gelassen hatten.

Seine kriminelle Karriere fing ganz klein an: Erst klaute er Süßigkeiten aus dem Supermarkt. Später kamen dann Einbrüche und immer größere Raubzüge dazu. Das alles endete in einem schlecht geplanten Banküberfall, der ihm 5 Jahre Gefängnis einbrachte.

Und schon vor Gericht wurde Peter bewusst, wie tief er seine Familie verletzt haben muss. Sie hatten ihn großzogen, immer zu ihm gehalten, ihm jede Dummheit und jeden Aussetzer verziehen … und wie hatte er’s ihnen gedankt?

Peter wollte auf keinen Fall, dass sie ihn besuchten – nein, er wollte sie nie wieder sehen, weil er die Enttäuschung in ihren Augen nicht sehen wollte. Und genau so verbrachte er dann seine Zeit im Gefängnis: ganz allein, ohne Hoffnung, voller Schuldgefühle. Mit der Zeit gewöhnte er sich daran.

Irgendwann kam der Tag seiner Entlassung. Peter beschloss, sich bei seinen Eltern zu entschuldigen – und dann für immer irgendwo hin zu verschwinden. Er schrieb ihnen einen Brief: „Liebe Eltern, es tut mir leid, was ich euch angetan habe. Ich würde euch das gerne persönlich sagen, aber ich traue mich nicht, zu euch zu kommen. Ich fahre am Samstag an eurem Haus vorbei. Wenn ihr mich wiedersehen wollt, dann hängt bitte ein weißes Tuch ans Fenster. Dann weiß ich, dass ich bei euch noch willkommen bin. Viele Grüße, Peter.“

Peter wusste, dass es ihm das Herz brechen würde, wenn da kein Tuch im Fenster hängt. Aber er musste sich sicher sein, bevor er irgendwo anders ein neues Leben anfängt. So fuhr er am Samstag, wie abgesprochen, am Haus seiner Eltern vorbei. Er blieb stehen – und fing an zu weinen. Da hing kein Tuch aus dem Fenster. Stattdessen hingen aus allen Fenstern große, weiße Bettlaken heraus.

„Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.“ Kolosser 2,14-15 (GNÜ)

Frohe Ostern!


Bild: Unsplash.com

 

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Rachel ist eine Frau mit einer bewegenden Lebensgeschichte. Warum sie trotz all der furchtbaren Dinge, die sie erlebt hat, immer noch Lächeln kann und sogar…

Liebe zu Jesus trifft Rap

Janosch Plavac (28), alias Entuell, ist der Newcomer der christlichen Rap-Szene. Warum er für Jesus rappt, was seine Musik ausmacht und die Bibel ihm bedeutet,…

Warum man keinen Christen auf der Bühne spielen sollte

  Du bist im Leiterteam von Drama Ministry, einem Arbeitszweig von Jugend für Christus, der Theaterschaffenden in Gemeinden Seminare und auch ein Studium im Bereich…

Junges Familienglück

Anna (25) und Daniel Harder (27), leben zusammen mit ihren drei Kindern Levi (6), Henry (4) und Evangeline (2) in Lohmar. Anna widmet sich ganz…

Hinter der Fassade käuflicher Liebe

*Lorena kommt aus Rumänien. Auf den Arm hat sie den Namen ihrer Tochter tätowiert, *Teea. Sie ist zwei und lebt in Rumänien bei Lorenas Schwester.…

Gespräch über Gott und Ballett

Hallo Carla, wir sind hier im Momentum College in Gummersbach. Du studierst hier. Warum? Carla: Ich nutze die Zeit am Momentum College, um in meine…

Verantwortung als Gottesdienst

Was denkt Gott über Umweltzerstörung? Das fragte ich mich, als ich in Peru die Dschungelprovinz Madre de Dios (Mutter Gottes) besuchte. Dschungel? Was ich hier…

Work-Life-Balance

Das Hamsterrad Die nächste Aufgabe wartet schon auf dich. Dein Lehrer, deine Eltern und Freunde haben Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Innerlich bist du hin…

Sonntag mit Hindernissen #4

Sonntag mit Hindernissen #4 Sonntagmorgen. Ich trete mich aus dem Bett, frühstücke notdürftig und mache mich auf den Weg zur Gemeinde. Strammen Schrittes und angemessen…

Frohe faire Weihnachten!

    Eigentlich sollte das ein Blogeintrag über Weihnachtsstress werden. Doch noch wichtiger als Tiefenentspannungs-Praktiken gegen selbstverschuldeten Weihnachtsstress finde ich das Thema „Weihnachtsverantwortung“. Denn besonders…

Artikel Teilen