Die Israeliten leben zur Zeit der Bibel unter Völkern, die nicht an den Gott Israels, sondern an andere Götter glauben und vor deren Götzenbildern niederknien. Der Gott der Bibel dagegen verbietet, dass Menschen sich ein Bild von ihm machen. Er will, dass sein Volk ihn anbetet – niemanden sonst, auch wenn er selbst unsichtbar ist. Der Prophet Jesaja beschreibt im Alten Testament, dass die Götter tote Götzen sind, die nicht handeln und helfen können. Paulus warnt im Neuen Testament, dass Menschen, die Götter verehren, dadurch sogar in Kontakt mit bösen Mächten kommen können. Zum Nachlesen: 2 Mose 20,3-5; 5 Mose 6,4-5; Jesaja 44,9-20; 1 Korinther 10,14-22
Hier eine Übersicht über die Götter und Götzen der Bibel:
Götze
Götzen sind Statuen und Bilder in Tier- und Menschenform aus Holz, Eisen oder Stein, die einen fremden Gott darstellen. Menschen schufen und schaffen sie, um sich an etwas Sichtbarem „festhalten“ zu können. Zum Nachlesen: Psalm 96,5; Jesaja 44,9-20
Hausgott
Hausgötter sind kleine Götterfiguren, von Menschen hergestellt, die zum Beispiel das Haus beschützen sollen. Rahel, Jakobs Frau, stiehlt den Hausgott ihres Vaters, als sie ihre Familie verlässt, um mit Jakob nach Israel zu gehen. Zum Nachlesen: 1 Mose 31,30-35
Baal („Herr“, „Gebieter“, „Besitzer“)
So heißen zur Zeit der Bibel mehrere Götter in Kanaan. Der oberste Baal ist der Wettergott, von dem man glaubt, er schenke gute Ernten. Baal werden Altäre gebaut, auf denen ihm sogar die Israeliten, die nicht mehr nach Gott fragen, Opfer bringen. Er wird besonders unter König Ahab von Israel verehrt, nachdem der Isebel geheiratet hatte. Zum Nachlesen: 1 Könige 16,29-32; 1 Könige 18,16-40
Aschera
Aschera wird zur Zeit der Bibel als Göttin der Fruchtbarkeit für Felder und Tiere von den Völkern im und um das Land Kanaan verehrt. Zuerst glaubt man, sie sei die Mutter vieler Götter, die sie zusammen mit dem Gott El bekommt. Später gilt sie als Ehefrau von Baal. Sie wird in Bildern aus Holz dargestellt oder als Baum in einem Holzpfahl. Königin Isebel verehrt Aschera und versorgt 400 ihrer Propheten mit Nahrung. Zum Nachlesen: Richter 3,7; 1 Könige 18,19
Astarte
Sie ist die Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe und des Krieges und wird zur Zeit der Bibel zum Beispiel in Phönizien verehrt. Manche meinen, Astarte sei nur ein anderer Name für Aschera. König Salomo lässt ihr sogar einen Altar bauen, den König Josia später abreißt. Zur Zeit des Propheten Jeremia wird sie als „Himmelskönigin“ bezeichnet. Zum Nachlesen: 2 Könige 23,13; Jeremia 7,18
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Dagon (vielleicht „bewölkt“, „regnerisch“)
Es wird davon ausgegangen, dass Dagon zur Zeit der Bibel als Wettergott bzw. Meeresgott in Syrien und von den Philistern verehrt wird. Dass der Gott Israels der lebendige Gott ist, beweist Simson: Bei einem Fest, das die Philister für Dagon geben, betet Simson zu Gott und bringt dann das Haus, in dem sie feiern, zum Einsturz. Zum Nachlesen: Richter 16,23-30
Kemosch
So heißt zur Zeit der Bibel der Gott der Moabiter, für den Salomo aus Israel eine Opferstätte bauen lässt. Zum Nachlesen: 1 Könige 11,7
Milkom (vielleicht „König“)
Milkom ist zur Zeit der Bibel der höchste Gott der Ammoniter. Salomo betet ihn neben anderen fremden Göttern an. Gott bestraft ihn dafür, indem sein großes Königreich nach seinem Tod geteilt wird. Zum Nachlesen: 1 Könige 11,3-13.33
Moloch (vielleicht „Schande“ oder „Opfer“)
Moloch könnte zur Zeit der Bibel ein Gott der Ammoniter gewesen sein. Ihm opfern Menschen ihre eigenen Kinder, vor allem im Hinnom-Tal bei Jerusalem. Sie werden zuerst getötet und dann auf einem Altar des Moloch verbrannt. Die Könige Ahas und Manasse bringen ein solch schreckliches Opfer. Doch Gott hat das nie gewollt. Zum Nachlesen: 3 Mose 18,21; 2 Könige 21,1.6; 2 Chronik 28,1-3
Nisroch
Nisroch ist zur Zeit der Bibel ein eher unbekannter Gott aus Assyrien. Während der Assyrer Sanherib ihn eines Tages im Tempel anbetet, wird er von zwei seiner Söhne umgebracht. Zum Nachlesen: 2 Könige 19,37
Rimmon („Donnerer“)
Rimmon ist ein Gott der Assyrer, den der Feldherr Naaman verehrt. Zum Nachlesen: 2 Könige 5,18; Psalm 96,5§
Zeus („Himmelsgott“)
Er ist zur Zeit der Bibel der oberste der griechischen Götter. Als Paulus zusammen mit Barnabas die Stadt Lystra besuchen, finden sie dort auch einen Zeus-Tempel. Paulus erzählt von Gott und heilt mit Gottes Kraft einen gelähmten Mann. Die Menschen, die das sehen, meinen, die Götter seien zu ihnen gekommen. Deshalb wollen sie Barnabas als Zeus verehren. Paulus soll der griechische Gott Hermes sein (der Götterbote). Zum Nachlesen: Apostelgeschichte 14,8-13; 2 Makkabäer 6,2
Artemis
Artemis wird bei den Griechen zur Zeit der Bibel als Göttin der Jagd verehrt. Der ihr geweihte Tempel befindet sich in Ephesus. Die Menschen glauben, dass ihr Standbild direkt vom Himmel in den Tempel gefallen ist. Die Silberschmieden in Ephesus machen viel Geld, indem sie Figuren von Artemis nachbilden und verkaufen. Deshalb wollen sie nicht, dass Paulus sagt: „Es gibt nur einen Gott, den Vater von Jesus Christus.“ Bei den Römern entspricht der Göttin Artemis die Göttin Diana. Zum Nachlesen: Apostelgeschichte 19,23-40
Bilder: Artemis, (c) rook76/123RF.com (Titelbild); Dagon und Nisroch, (c) iStockphoto.com/Duncan Walker; Dorischer Tempel und Baal (Quellen nicht bekannt); Zeus, (c) Nikola Stojanovic/123RF.com