A wie Ansturm: Ist dann, wenn triebgesteuerte Nicht-Denker Kaufhäusern die Türen einrennen, als ob die das ganze Jahr geschlossen hätten.
B wie Bescherung: Nennt man vielerorts eine Zeit zwischen Gottesdienst, Gänsebraten und Gute Nacht, in der Gutbürger wie halbverhungerte Raubtiere hübsch verpackte Pakete aufreißen.
C wie Christkind: Blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein, das wahlweise mit dem Weihnachtsmann oder Jesus verwandt sein soll.
D wie Düfte: Eines der –> Geschenke, das am häufigsten über die Ladentheke wandert – insbesondere dann, wenn die Zeitspanne zum –> Fest kürzer wird und der Käufer männlichen Geschlechts ist.
E wie Einkaufen: Verb, das häufig mit „glücklich sein“ verwechselt wird.
F wie Fest: „Scripted Reality“-Veranstaltung, manchmal mit echten Überraschungen.
G wie Geschenke: Von Service-Mitarbeitern verpackte, „von Herzen“ verschenkte Aufmerksamkeiten.
H wie Heilig Abend: Eines von zwei Ereignissen im Jahr, an dem der Großteil der Bevölkerung einen Kirchsaal betritt. Für den klerikalen Teil der Allgemeinheit die Gelegenheit, um ein logistisches Wunder zu beten.
I wie Igel: Lebewesen, das regelmäßig das Weihnachtsfest verschläft, davon aber keinen bleibenden Schaden hat.
J wie Jesus: Geburtstagkind, das leer ausgeht.
K wie Krippe: Unentbehrliche Requisite des Kinder-Musicals zu Weihnachten.
L wie Lametta: Beliebter Weihnachtsschmuck, dessen Anblick für –> Weihnachtsstimmung sorgen soll.
M wie Möhre: Eigentlich Myrrhe, wird aber gelegentlich verwechselt.
N wie Nikolaus: Der Vorweihnachtsgeschenkebringer, mancherorts auch Christkindersatz oder Weihnachtsmanndouble oder beides.
O wie „Oh du fröhliche“: Eins von etwa drei bis dreieinhalb halbwegs bekannten Weihnachtsliedern.
P wie Paul: Sohn von Gretchen und Ulf. Freut sich, an Weihnachten Zeit mit seiner Familie zu verbringen
Q wie Querflöte: Ein vorzugsweise in Weihnachtsmusicals auf seine akustischen Belastungsgrenzen hin geprüftes Instrument.
R wie Räucherstäbchen: In Kombination mit –> Lametta die Profiversion zur Erzeugung der –> Weihnachtsstimmung.
S wie Spekulatius: Seltenes Gebäck, das ausschließlich in der Adventszeit im Handel angeboten wird. Darf unter keinen Umständen schon im Herbst zu kaufen sein.
T wie Tannenbaum: Einweg-Luxusprodukt für Familien, leider mit verheerenden ökologischen Nebeneffekten. Gibt es daher mittlerweile als Bio-Version.
U wie Unterm Baum: Laut einer erfolgreichen Werbekampagne wird Weihnachten unterm Baum entschieden. Insider-Tipp!
V wie Vorfreude: Vorweihnachtliche Empfindung einer emotionalen Elite.
W wie Weihnachtsstimmung: Ist dann, wenn aus der Naherwartung der vorweihnachtlichen Freude ein „Es-ist-geschafft!“ wird.
X wie X-Mas: Eine neumodische Art, Christmas abzukürzen, um der oftmals rund ums Weihnachtsfest kritisierten Verschwendung von Ressourcen vorzubeugen (hier: von Buchstaben!).
Y wie Y: Buchstabe, der die letzte Bastion versinnbildlicht, die sich den Fängen des kommerziellen Weihnachtstrubels noch entziehen kann.
Z wie Zimt: Wirkung wie –> Räucherstäbchen, nur in der Premium-Deluxe-Version-Ultra-Plus, erprobt vom Institut für nachhaltige Weihnachtsstimmungsforschung im Rentierland.